Projekt AI@ProSuccess am Campus für Weiterbildung

Die akademische Weiterbildung von Berufstätigen erfordert innovative Lernprozesse, die möglichst zeiteffizient sind und motivierend wirken und dem oftmals länger zurückliegenden (hoch-)schulischen Lernen bei Berufstätigen Rechnung tragen. Das Projekt AI@ProSuccess geht auf diese Bedarfe ein und verfolgt das Ziel, mithilfe von KI-gestützten Lernpfaden auf die individuellen Wissensstände und Lernpräferenzen von berufsbegleitend Studierenden einzugehen. 

Die TH Ingolstadt verfügt sowohl über umfassende Erfahrungen mit KI-gestützten Lernpfaden als auch mit Learning Analytics. Eine Verzahnung mit dem laufenden Projekt AI@ProSuccess ist geplant. Die Neukonzeption der Lernprozesse bietet das Potential, dieses Prinzip auf bestehende und zukünftige Studienformate zu übertragen.

Im Projekt AI@Success wird die KI-Kompetenz der Hochschule genutzt, um über Learning Analytics Lern- und Lehrinformationen zu sammeln, über Mustererkennung auszuwerten und daraus individualisierte Lernpfade abzuleiten. Diese werden u.a. mit (digitalen) Lehr- und Lerneinheiten ausgestaltet. Ein Dashboard visualisiert für Studierende und Dozierende den Lernstatus. Als Nachweis für erfolgreich abgeschlossene Lerneinheiten werden „Digital Badges“ (= virtuelle Auszeichnungen) vergeben. Im Rahmen von AI@ProSuccess soll zudem ein Studierendenprojekt ermitteln, welche Formen von digitalen Belohnungssystemen motivierend wirken. Exemplarisch wird das Projekt AI@ProSuccess in den Modulen „Maschinelles Lernen“ und „Programmieren“ im weiterbildenden Master Angewandte KI konzipiert, erprobt und reflektiert.


Das Projekt hat eine zweijährige Entwicklungs- und Implementierungsphase.
 

 

Projekt AI@ProSuccess am Campus für Weiterbildung

Brillanteres Lernen durch KI – ein Blick in die Zukunft der Weiterbildung

Am 7. Mai 2025 fand am THI Campus für Weiterbildung ein interaktiver Workshop zum Projekt AI@ProSuccess statt. Ziel des von der „Stiftung Innovation in der Hochschullehre“ geförderten Projekts ist es, mithilfe Künstlicher Intelligenz individualisierte Lernpfade für berufsbegleitend Studierende zu entwickeln – passgenau, zeiteffizient und motivierend. Im Mittelpunkt des Abends stand der direkte Austausch mit Studierenden am THI Campus für Weiterbildung, um ihre Bedarfe, Wünsche und Vorstellungen an zukunftsorientierte Lernangebote zu erfassen und in die weitere Projektentwicklung einfließen zu lassen.
 

Innovatives Lernen mit Microcredentials und Learning Nuggets
Im Rahmen des Workshops wurden zentrale Konzepte des Projekts vorgestellt – darunter:

  • „Microcredentials“ als flexible, modularisierte Nachweise von Lernerfolgen,
  • „Learning Nuggets“ als kurze, interaktive Lerneinheiten,
  • „Digital Badges“ zur Sichtbarmachung individueller Fortschritte.
     

Diese Elemente sollen in Kombination mit KI-gestützten Empfehlungen (z. B. durch Dashboards oder Chatbots wie „Thim“) dazu beitragen, den Lernerfolg zu steigern und Studienabbrüche zu reduzieren.

Ausprobieren und mitgestalten
Ein zentrales Element des Abends war das gemeinsame Testen eines bereits entwickelten Learning Nuggets. Die Teilnehmenden konnten sich ein eigenes Bild davon machen, wie eine digitale Lerneinheit aufgebaut ist und welche didaktischen Prinzipien dahinterstehen. In einer anschließenden Feedbackrunde wurden wertvolle Anregungen gesammelt: Was wurde als hilfreich empfunden? Welche Formate und Methoden werden beim Lernen als besonders unterstützend wahrgenommen? Was würde die eigene Lernmotivation zusätzlich unterstützen?


Beteiligung als Erfolgsfaktor
Das Projekt AI@ProSuccess setzt auf regelmäßigen Austausch mit Studierenden, um den tatsächlichen Lernbedarfen gerecht zu werden. Denn nur wenn Lernende in die Entwicklung einbezogen werden, kann ein System entstehen, das wirklich unterstützt und nicht nur technisch funktioniert.
Der Workshop bildete den Auftakt für eine Reihe weiterer Veranstaltungen, bei denen Studierende aktiv zur Weiterentwicklung des Projekts beitragen können. Dabei geht es nicht nur um inhaltliches Feedback, sondern auch um die Frage: Wie sieht gute, motivierende digitale Lehre in der Praxis wirklich aus?


Präsenzlehre bleibt unverzichtbar – KI als Ergänzung für effektiveres Lernen
Ein wichtiger Punkt, der während des Workshops zur Sprache kam, war die Bedeutung der Präsenzlehre für viele Studierende. Trotz der vielen Vorteile digitaler Lernmethoden und KI-gestützter Unterstützung betonten die Teilnehmenden, dass der direkte Kontakt mit Dozierenden und Mitstudierenden für sie weiterhin einen zentralen Bestandteil des Lernens darstellt. Diese Anmerkung wurde von den Verantwortlichen des Projekts sehr ernst genommen: „Wir sehen die Präsenzlehre als einen unverzichtbaren Baustein in der Weiterbildung“, erklärte Dr. Monika Kolpatzik. „Die digitale Lehre mit Unterstützung von KI soll nicht den persönlichen Austausch ersetzen, sondern vielmehr eine sinnvolle Ergänzung darstellen, welche mögliche Wissensunterschiede zu Beginn des Studiums gezielt ausgleichen kann, sowie das Lernen flexibler, individueller und zeiteffizienter gestaltet.“
 

Dieser Dialog zeigt, dass ein hybrides Lernkonzept, das digitale Tools wie Microcredentials und Learning Nuggets nutzt, Hand in Hand mit der traditionellen Präsenzlehre geht. So wird der Lernerfolg optimal gefördert, ohne die wertvollen sozialen und interaktiven Elemente der klassischen Lehre zu verlieren.
Wir danken allen Teilnehmenden für ihre Offenheit, ihr Interesse und ihre Perspektiven!

Workshop Ideation Space am 7. Mai 2025

Projektleitung

Vizepräsidentin Wissenschaftliche Weiterbildung; Leiterin des Campus für Weiterbildung; Studiengangleiterin "Patentingenieurwesen" (Master)
Prof. Dr. Andrea Klug
Tel.: +49 841 9348-3808
Raum: I101
E-Mail:

Wissenschaftliche Leitung

Prof. Dr. Torsten Schön
Computer Vision for Intelligent Mobility Systems
Prof. Dr. Torsten Schön
Tel.: +49 841 9348-2335
Raum: K201
E-Mail:

Über den Förderer

Die „Stiftung Innovation in der Hochschullehre“ fördert mit dem Förderprogramm „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ in den nächsten Jahren insgesamt 139 Projektvorhaben von Hochschulen und Universitäten, darunter 115 Einzel- und 24 Verbundanträge, mit einem Gesamtfördervolumen von bis zu 330 Mio. €.